Die Kunst des Krieges
Dr. Strangelove kümmert sich um unsere Gesundheit
Manlio Dinucci
Angesichts des Coronavirus „ist es unser oberstes Anliegen, die Gesundheit unserer Streitkräfte und unserer Verbündeten zu schützen“ - erklärte das US-Europa-Kommando. Es kündigte daher an, dass es die Anzahl der Soldaten bei Defender Europe 20 reduziert hat. Aber es wird trotzdem weitergehen.
„Seit Januar hat die US-Armee 6.000 Soldaten aus den Vereinigten Staaten nach Europa entsandt“, mit 12.000 Ausrüstungsgegenständen (von personengebundenen Waffen bis hin zu Panzern), und „der Transport von Soldaten und Ausrüstung von verschiedenen Häfen zu den Übungsplätzen in Deutschland und Polen ist abgeschlossen“, erklärte das Kommando am 16. März. Darüber hinaus werden auch 9.000 in Europa stationierte US-Dienstangehörige an der Übung teilnehmen. Seit Januar hat die Armee etwa 6.000 Soldaten aus den Vereinigten Staaten nach Europa entsandt. Sie hat etwa 9.000 Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände aus den vorpositionierten Beständen des Heeres und etwa 3.000 Ausrüstungsgegenstände auf dem Seeweg aus den Vereinigten Staaten verlegt. Außerdem schloss sie die Verlegung von Soldaten und Ausrüstung von mehreren Häfen zu Übungsplätzen in Deutschland und Polen ab.
Der von den USA angestrebte Zweck ist „die Aufstellung einer glaubwürdigen Kampftruppe in Europa zur Unterstützung der NATO“, offensichtlich gegen eine „russische Aggression“. Der eigentliche Zweck - wir haben vor zweieinhalb Monaten in il Manifesto geschrieben (die einzige Tageszeitung, die damals über Defender Europe 20 berichtete) - ist es, Spannung zu säen und die Idee des Feinbildes zu nähren.
Das voraussichtliche Übungsszenario könnte niemals eintreten, denn ein bewaffneter Zusammenstoß zwischen der NATO und Russland wäre auch unweigerlich nuklear. Dies ist das reale Szenario, für das die US-Streitkräfte in Europa trainieren. Es wurde von General Tod D. Wolters, dem Chef des Europäischen Kommandos der Vereinigten Staaten und als solcher Kommandant des Europäischen Kommandos der Vereinigten Staaten und Oberster Alliierter Befehlshaber in Europa, bestätigt.
Am 25. Februar 2020 erklärte der Befehlshaber der US-Luftwaffe - US European Command, General Tod D. Wolters, während einer Anhörung im Senatsausschuss für Streitkräfte der Vereinigten Staaten: „Die Nuklearstreitkräfte sind die oberste Garantie für die Sicherheit der Bündnispartner und garantieren jede militärische Operation der Vereinigten Staaten in Europa.“ Dies bedeutet, dass Defender Europe 20 nicht nur eine Übung der konventionellen (nicht nuklearen) Streitkräfte, sondern auch der nuklearen Streiträfte ist.
Am 18. März wurde berichtet, dass zwei US-amerikanische Nuklearangriffsbomber B-2 Spirit, Teil der am 9. März aus den USA eingetroffenen Task Force, diese Woche über Island und den Nordatlantik geflogen sind. Sie wurden von drei norwegischen F-35-Kampfflugzeugen eskortiert.
Diese beiden Flugzeugtypen sind für den Einsatz der neuen Atombomben vom Typ B61-12 vorgesehen, die die USA in Kürze in Italien und anderen europäischen Ländern stationieren werden und die derzeitigen B-61 ersetzen sollen.
In der Senatsanhörung machte General Wolters deutlich, welche Rolle die US-Atomstreitkräfte in Europa spielen. Als Senator Fischer ihn fragte, was er vom Verzicht auf Ersteinsatz von Atomwaffen halte, antwortete der General: „Frau Senator, ich bin ein Fan einer flexiblen Ersteinsatzpolitik.“ Er, der für die US/NATO-Atomwaffen in Europa verantwortlich ist, erklärte offiziell, dass er ein Befürworter ihres ersten Einsatzes für den Erstschlag, den nuklearen Überraschungsangriff auf „flexibler“ Basis, ist.
Angesichts einer derart schwerwiegenden Erklärung, die die russischen Generäle dazu drängt, den Finger auf den nuklearen Auslöser zu legen, herrscht völliges Schweigen von Regierungen, Parlamenten und wichtigen europäischen Medien.
In der gleichen Anhörung sagte General Wolters: „Seit 2015 hat das Bündnis die Rolle der nuklearen Ressourcen stärker betont“ und „das Europäische Kommando der Vereinigten Staaten unterstützt voll und ganz die Empfehlungen der Nuclear Posture Review 2018, die ballistische Niedrigleistungsrakete W76-2 zu stationieren.“
Der nukleare Niedrigleistungssprengkopf W76-2, der bereits auf von U-Booten gestarteten Raketen installiert ist (vom Pentagon am 4. Februar angekündigt), kann auch auf bodengestützten ballistischen Raketen in der Nähe des feindlichen Territoriums installiert werden. Die US-Marine hat den W76-2-Nuklearsprengkopf mit geringer Sprengkraft eingesetzt, der auf der von U-Booten gestarteten Trident II-Rakete verwendet wird.
Es ist besonders gefährlich. Weniger starke Atomwaffen – warnen selbst maßgebliche US-Experten - erhöhen die Versuchung, sie zuerst einzusetzen, sie können die Kommandeure zu einem Vorstoß veranlassen, weil bei einem Angriff die Atombombe in dem Wissen eingesetzt wird, dass der radioaktive Fallout begrenzt wäre. Stattdessen scheint es, als würde man ein brennendes Streichholz in ein Pulverfass werfen.
Übersetzung: K.R.
COMMUNIQUÉ ON THE CONFERENCE OF 25 APRIL
ERKLÄRUNG VON FLORENZ
FÜR EINE INTERNATIONALE NATO-AUSTRITTS-FRONT
Manlio Dinucci
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